Blauzungenimpfung: Unseriöse Einschätzungen der Nebenwirkungen?
(ir - 26.02.2009) Eine aktuelle Analyse der Meldungen von Impfschäden durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) kommt zu dem Schluss, dass die Impfstoffe gegen die Blauzungenkrankheit sicher seien. Kritiker sind jedoch der Ansicht, dass die Bundesbehörde wesentliche Fakten dabei einfach unter den Tisch fallen läßt.
"In Anbetracht des deutlichen Rückgangs bei der Zahl der Neuerkrankungen spricht die Nutzen-Risiko-Analyse aus der Sicht der Pharmakovigilanz eindeutig für die Impfmaßnahme." So ist es nachzulesen in einer Stellungnahme von Mitarbeitern des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), einer Bundesbehörde, die in Deutschland für die Sicherheit von Impfstoffen zuständig ist. Doch Kritiker wie der freie Journalist Hans Tolzin stellen diese Eindeutigkeit in Frage.
Er bemängelt in einem Kommentar auf seiner Webseite impfkritik.de, dass in der Abhandlung des PEI die Melderate bei Impfkomplikationen völlig unter den Tisch falle. Seiner Schätzung nach dürfte sie bei maximal einem Prozent liegen. Die Dunkelziffer bei der Bewertung der Impfstoffsicherheit nicht mit einzubeziehen, sei extrem unseriös. Zudem sei nicht transparent, nach welchen Kriterien ca. 10 % der Meldungen vom der Behörde als "unwahrscheinliche Impffolge" beurteilt worden seien. Als nicht nachvollziehbar bezeichnete er die Annahme der Autoren, dass Aborte und Todesfälle wohl eher den äußeren Umständen der Impfaktionen - und nicht den Impfstoffen selbst - zuzuordnen sei.
In Deutschland laufen zur Zeit großflächige Impfaktionen gegen die sogenannte Blauzungenkrankheit bei Rindern, Schafen und Ziegen. Die behördliche Anordnung der Impfung basiert unter anderem auf der Annahme, dass die Vorteile der Impfung ihre Risiken bei weiten überwiegen.
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